partner | Schule gemeinsam gestalten
Außerunterrichtliche Aktivitäten – Projekte – Kooperationen
Schüler-Workshops mit Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden e.V.
Mit unserem Kooperationspartner „Spiegelbild“ haben unsere Schüler die sehr gewinnbringende Möglichkeit, an außerschulischen Lernorten politische Bildung zu erfahren. Durch Workshops in Kleingruppen können die Schüler/innen in einem geschützten Rahmen und ohne das Gefühl von Bewertung mit Bildungsreferent*innen zu unterschiedlichen Themen arbeiten.
Im Jahrgang 7 findet der erste Workshop zum Thema Alltagsrassismus und Sprache statt, in welchem sich mit dem Phänomen des alltäglichen Rassismus auseinandergesetzt wird.
Die Schüler/innen des 8. Jahrgangs arbeiten in Workshops zum Thema Sexismus – Alltägliches reflektieren, solidarisch handeln, in welchem die zentrale Frage „Woher kommt das Machtungleichgewicht zwischen Männern und Frauen und wer profitiert davon?“ beantwortet wird.
Im Jahrgang 9 nehmen alle Klassen an einer interaktiven Spurensuche zum Thema Wiesbaden im Nationalsozialismus teil, bei dem die Frage „Was bedeuten diese Orte für mich, für uns und für die Zukunft?“ im Mittelpunkt steht.
Anne-Frank-Tag
Seit 2022 nehmen wir am Anne-Frank-Tag, einem bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus, teil. Dieser Projekttag ermöglicht unseren Schüler/innen durch einen starken Lebensweltbezug des jährlichen Themas, z. B. Freundschaft, einen leichteren Zugang zu Anne Frank und ihrem Leben. Mit qualitativ hochwertigen Lernmaterialien der Bildungsstätte des Anne-Frank-Zentrums setzen sich ab dem 7. Jahrgang alle Schüler/innen auf unterschiedliche kreative Art und Weise für Vielfalt und gegen Antisemitismus ein.
Wiesbaden engagiert
Ein Projekt, welches ein Schuljahr lang geplant wird und dann in einer Aktionswoche endet. Die Aktionswoche "Wiesbaden Engagiert!" initiiert und begleitet Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen. Die intensive Zusammenarbeit und die bleibenden Ergebnisse sind ein Gewinn für alle Beteiligten. Die Aktion wird von der Fachstelle Unternehmenskooperation im Amt für Soziale Arbeit koordiniert.
Unsere Schule als Einrichtung hat eine bereits jahrelange Kooperation mit der SEG Wiesbaden (Stadtentwicklungsgesellschaft). Jedes Jahr kann ein Projekt angemeldet werden, welches dann in Kooperation des Unternehmens und der Schüler durchgeführt wird. Bisher wurden der innere Schulhof neu gestaltet und Sitz- und Spielmöglichkeiten geschaffen, eine Außenbühne gebaut und die Klassenräume im zweiten Stock des Altbaus, mehrere Flure und die Toiletten wurden renoviert. Das diesjährige Projekt umfasst Klassenräume im Erdgeschoss des Altbaus.
Zeitzeugenprojekt
Seit 2011 führt unsere Schule ein bewegendes Projekt durch. Jedes Jahr kommen Überlebende nationalsozialistischer Konzentrationlager aus Polen zu uns an die Schule. Unsere Schülerinnen und Schüler erfahren aus erster Hand über die Verbrechen, die von Deutschen während der NS-Diktatur verübt wurden. Das Projekt wird ermöglicht Dank des evangelischen Vereins „Zeichen der Hoffnung“ auf Initiative des Wiesbadener Pfarrers Klaus Endter. Die Stiftung organisiert seit Jahren Zeitzeugengespräche an deutschen Schulen. Der Verein wurde am 31. August 2019 in Warschau für „überragende Versöhnungsverdienste“ ausgezeichnet.
Für die Begegnung mit den Zeitzeugen stehen jeweils zwei bis drei Unterrichtsstunden zur Verfügung. Der Ablauf dieser direkten Begegnungen mit der Geschichte ist so gestaltet, dass zunächst die KZ-Überlebenden berichten. Sie erzählen von ihren schrecklichen Erlebnissen und erklären historisch-politische Hintergründe. Die meisten von ihnen wurden im Zuge des Warschauer Aufstands 1944 verhaftet – häufig in der Altersstufe, in der sich die Schülerinnen und Schüler selbst befinden. Dies ist für viele das erste Schockerlebnis des Morgens. Die Geschichten, die erzählt werden, sind unvorstellbar ergreifend. Sie versetzen alle Beteiligten in eine dunkle und grausame Zeit zurück, die man sich heutzutage trotz der ganzen Dokumentarfilme kaum vorstellen kann. Die Zeitzeugen, ungeachtet ihres hohen Alters, vergessen nichts. Die schlimmsten, die schrecklichsten Erinnerungen haben sich in ihr Gedächtnis für immer eingebrannt. Anschließend haben die Jugendlichen noch die Möglichkeit ihre eigenen Fragen zu stellen. Ab jetzt wir dieser gelebte Gesichtsunterricht noch intimer, gefüllt mit bewegenden Geständnissen und Erzählungen über die Erfahrungen, die Emotionen hervorrufen und nicht selten zu Tränen führen. Es entsteht eine Nähe, die keine Erzählung aus einem Geschichtsbuch, keine Unterrichtsstunde ersetzen kann.
Diese Gelegenheit selbst zu erfahren, aus dem Mund der polnischen Gäste, wie es damals im Zweiten Weltkrieg war, spielt eine ungeheure Rolle. Die Begegnung der Generation der Opfer mit der Generation, die die Geschichte nur von den Geschichtsbüchern weiß, ist unverzichtbar. Sie vermittelt eine kernhafte Lehre: „Dieser schreckliche Krieg und diese grausamen Verbrechen dürfen sich niemals wiederholen“. Der Satz scheint selbstverständlich zu sein. Leider nimmt die Gefahr in heutiger Zeit wieder vermehrt zu und stellt eine realistische Gefahr dar. Nationalismus, Antisemitismus und Aggression keimen weltweit auf und zeigen die Notwendigkeit, die Erinnerungen an diese Verbrechen hochzuhalten. Das Zeitzeugenprojekt leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass unsere Schülerinnen und Schüler der IGS Rheingauviertel und die weiterer Schulen aus Wiesbaden durch Schilderungen aus erster Hand Schicksale erfahren und so die Gegenwart und Zukunft mitgestalten können, für die sie bald mitverantwortlich sein werden.
WiesPaten – Projekt:
WiesPaten hilft Kindern und Jugendlichen aus Wiesbaden, ihre Schullaufbahn erfolgreich zu meistern. Unternehmen (an unserer Schule die SEG Wiesbaden) eröffnen neue Bildungschancen, indem sie eine Patenschaft für eine feste Gruppe von Schülerinnen und Schülern übernehmen und diese intensiv unterstützen.
Im Mittelpunkt steht ein regelmäßiger WiesPaten-Unterricht, der von den Patenunternehmen finanziert und von Studierenden gestaltet wird. Darüber hinaus wird die Patenschaft durch gemeinsame Aktivitäten mit Leben gefüllt (bspw. Ausflüge). Hier können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Unternehmen sich ganz persönlich engagieren und sich für ihre „Patenkinder“ einsetzen.
Auf diese Weise fördert WiesPaten nicht nur schulische Leistungen, sondern unterstützt die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ganzheitlich – von der Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung und sozialer Kompetenzen bis zur kulturellen Bildung. Ein Kernbereich des Projektes ist auch die Unterstützung der Jugendlichen bei der Berufsorientierung wie zum Beispiel Bewerbungstraining.